Dampflokomotive PritzwalkHersteller: | Henschel | Baujahr: | 1912 | Fabriknummer: | 10802 |
|
Bei der Dampflok "Pritzwalk" handelt es sich um eine Rangierlokomotive aus dem Hause Henschel, Kassel, die im Jahr 1912 unter der Fabriknummer 10802 gebaut wurde. Die Firma Henschel hatte seinerzeit einige Standardlokomotivtypen im Angebot, die sie nach den Einsatzorten der ersten Modelle des jeweiligen Typs benannte. Bei der "Pritzwalk" handelt es sich um eine Lok des Modells "Riebeck". Die Riebeckschen Montanwerke waren bis 1922 in der mitteldeutschen Braunkohleindustrie tätig und bestellten eben die ersten Schwestern der "Pritzwalk" als Rangierloks für ihre Werksanlagen. Die Lok "Pritzwalk" wurde an die Frankfurter Gasgesellschaft geliefert, die sie als Rangierlok in einem Werk zur Gewinnung von Stadtgas in Frankfurt einsetzte. Das Gas wurde seinerzeit aus Steinkohle gewonnen, die per Schiene angeliefert wurde. Nach der Entgasung blieb unter anderem Koks übrig, der per Schiene auch wieder abgefahren wurde. Für die Bereitstellung der entsprechenden Güterwagen wurde die "Pritzwalk" benötigt, die seinerzeit allerdings diesen Namen noch nicht trug. 1971 wurde die Lok abgestellt und an einen Autokran-Dienst in der Nähe von Frankfurt/M. verkauft, der sie als Denkmal aufstellen wollte. Der Plan wurde jedoch 1979 verworfen und die Lok wurde nach Wuppertal-Barmen verkauft, wo sie fortan als Blickfang vor einem Modellbahngeschäft stand. 1999 erwarb die Prignitzer Eisenbahn die Lok und ließ sie später aufarbeiten. Im Jahre 2004 erfolgten die ersten Probefahrten. Allerdings kam sie nachher nur in Ausnahmefällen zum Einsatz. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Vereins Dampflokfreunde Salzwedel e.V., des Trägervereins des Historischen Lokschuppens Wittenberge, wurde die Lok im Oktober 2019 nach Wittenberge transportiert und seit langer Zeit einmal wieder der Öffentlichkeit im Betrieb vorgeführt. |