Feldbahnlok Rbl 201 HeilbronnHersteller: | Maschinenfabrik Heilbronn | Fabriknummer: | 581 | Leistung: | 80 PS |
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Bei dem einzigen schmalspurigen Exponat in der Sammlung des Historischen Lokschuppens Wittenberge handelt es sich um eine sogenannte Feldbahnlok, die früher auf 70 cm breiten Gleisen eingesetzt wurde. Die Gleise solcher Bahnen waren oft fliegend verlegt, d.h. fertige Gleisjoche wurden "eben mal" dahin gelegt, wo sie gebraucht wurden. Typische Einsatzgebiete solcher Bahnen lagen in der Landwirtschaft, der Bauwirtschaft, in Tagebauen für Sand, Ton, Steine oder Torf und beim Militär. Vielfach wurden solche Bahnen auch bei der Trümmerbeseitigung im und nach dem Krieg eingesetzt. Auch im Bereich der Altmark, also auf der Wittenberge gegenüberliegenden Elbseite gab es Bahnen in Fleetmark (Tongrube) und in Kläden (Sandgrube). Mit ziemlicher Sicherheit wurden solche Bahnen auch bei der Industrialisierung Wittenberges und beim Ausbau des Hafens benutzt. Daher ist unsere kleine Feldbahnlok schon auch typisch für unsere Gegend. Unsere Lok wurde am 14. Mai 1912 von der Maschinenfabrik Heilbronn an die Baufirma Philipp Holzmann ausgeliefert. Der Internetseite http://www.lokhersteller.de ist zu entnehmen, dass sie die Fabriknummer 581 trägt und eine Leistung von 80 PS hat. Die Firma Ph. Holzmann setzte sie zunächst in der firmeneigenen Kiesgrube Gehespitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt/M. unter der Nr. Rbl 201 ein. Danach stand ab 1968 auf einem Spielplatz in Obertshausen und ab 1993 beim Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e.V., zuletzt in Aumühle. Die Lok wurde dort 2015 geborgen und dann vier Jahre lang durch ein Mitglied unseres Vereins äußerlich in Hunderten Stunden Fleißarbeit aufgearbeitet. Seit Oktober 2019 befindet sich die Lok im Historischen Lokschuppen Wittenberge. Hier wurde extra ein normalspuriger Rollwagen angefertigt, auf dem die Lok steht und damit auch relativ einfach bewegt werden kann. |