Volksstimme vom 04.05.2011
Hunderte Gäste am Lokschuppen
Tag der offenen Tür der Dampflokfreunde
von Kornelia BannikSalzwedel Die Lokomotiven, Waggons und die Draisinen der Salzwedeler Dampflokfreunde haben nichts von ihrer Faszination verloren. Hunderte Besucher drängten sich am Sonnabend und Sonntag auf dem Gelände vor dem alten Lokschuppen. Die Ankündigung, dass es voraussichtlich das letzte Mal ist, dass Dampflok Emma sowie die technischen Anlagen während eines Tages der offenen Tür zu sehen sein werden, habe besonders viele Interessenten angezogen, mutmaßten die Dampflokfreunde um ihren Vorsitzenden Burkhard Bohn.
Bei schönstem Frühlingswetter nutzten die Gäste die Möglichkeit, Draisine zu fahren, in den Lokstand der Dampflokomotive zu steigen und dem Lokführer Ullrich Winterberg über die Schulter zu schauen. Aus Plau am See war der langgediente Lokführer - im Juli begeht er nach 50 Jahren sein Berufsjubiläum - nach Salzwedel gekommen, um die altehrwürdige Emma zu fahren und damit allen Eisenbahnfreunden einen langersehnten Traum zu erfüllen. Die Fahrgäste im Lokstand durften sogar selbst Hand anlegen und das Signal ziehen, das einst verkündete, dass das dampfende Stahlross in einen Bahnhof einfuhr. Schon in aller Herrgottsfrühe hatte der Vorsitzende den Kessel angeheizt, damit genügend Dampf vorhanden war, um Emma in Bewegung zu setzen.
Nicht nur die Dampflok war ein Anziehungspunkt. Viele Gäste sahen sich auch die ehemaligen Reichsbahnwaggons an, in denen die Fahrgäste einst auf den Strecken zwischen Salzwedel und vielen Fahrzielen, auch auf dem Kleinbahnnetz in der Altmark, unterwegs waren.
Technikinteressenten sahen sich die anderen Dampf- und Dieselloks aus nächster Nähe an und begutachteten auch Güterwagen und andere Technik auf dem Gelände.
Auf einem Flohmarkt fanden alle Eisen- und Modellbahnfans Raritäten der verschiedenen Modellbahngrößen sowie alles rund um den Bahnverkehr, unter anderem alte Schilder, bedruckte Tassen, Bücher, Kalender, CDs und vieles mehr.
So suchten auch Nils Tometschek und Janek Schweda aus Bockleben bei Lüchow Zubehör für ihre Modellbahnen der Serie H0 und stöberten in dem umfangreichen Angebot.
Die Interessengemeinschaft (IG) Transportpolizei zeigte alte Uniformen und hatte auch einen alten Polizeiwartburg mitgebracht. Wer wollte, konnte sich einen original Verwarnzettel ausstellen lassen. Ziel sei, über diesen Teil der Eisenbahngeschichte in der DDR zu informieren, berichtete Ingo Moschall von der IG.
Schon am Sonnabendmorgen hatten die Dampfloks ihren großen Auftritt. Von den Dampflokfreunden auf der Drehscheibe in Szene gesetzt, standen sie Modell für rund 30 Fotografen aus ganz Deutschland.
Leon Kalkstein aus Hamm in Westfalen und sein Opa Wilfried Kalkstein aus Salzwedel strengten sich beim Draisinefahren an. |
Rocco Kadow (links) und Gerhard Kloke reparierten die Speisepumpe einer Dampflok.
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